Der Überlebensinstinkt

Der Überlebensinstinkt: er ist und kann viel mehr als Du vielleicht denkst. In Deinem täglichen Leben spielt er eine maßgebliche Rolle und entscheidet u.a. auch darüber, ob Du gesund und leistungsfähig bist und bleibst. Anders als vermutet, tritt dieser angeborene Instinkt nicht nur in Aktion, wenn es um das praktische Überleben gilt, sondern sogar, wenn Du Dich an einen Computer setzt. Warum das so ist, erfährst Du in diesem Artikel.

Entstehung

Vor tausenden von Jahren, als der menschliche Verstand noch nicht weit genug entwickelt war, um über das Gefühl des Glücks zu philosophieren, war der primäre Antrieb des Lebens eher auf das Überleben als auf das Erreichen von Glück gerichtet. Das Leben drehte sich darum, Nahrung zu finden und sich vor den Gefahren der Natur zu schützen.

Erst durch die Entwicklung der Jagt und dem Ackerbau verfügte der Mensch über eine eiweißreiche bzw. nahrhafte Nahrung, die ihm Nährstoffe bot, die u.a. die Entwicklung des Gehirns förderten. Gleichzeitig konnte er durch die Nutzung des Feuers die Tage verlängern. Dadurch hatte er Zeit, um nach der Jagt oder Feldarbeit zu denken.

Über die Zeit bildete sich aus der Kombination von Erfahrungen und der Reflexion über das Erlebte stetig mehr Wissen. Dies führte letztlich zu einer Weiterentwicklung des Verstandes und der Lebensweise. Im Laufe der Jahrtausende entwickelten sich die Zivilisationen weiter und der Überlebensinstinkt wurde allmählich in den Hintergrund gedrängt. Zum einen war Nahrung mehr oder weniger verfügbar, zum anderen wurden die Gefahren der Natur durch die Form der Besiedlung eingedämmt. Dadurch verschob sich der Fokus von reinem Überleben mehr und mehr hin zu Wohlstand und Genuss.

Die Zellzustände

In seiner Frühform lebte der Mensch jedoch in einem sehr einfachen Zustand: dem Wechsel aus Kampf / Jagt und Regeneration. Interessant ist hierbei, dass diese Urform des Daseins sehr der Lebensform Deiner Zellen gleicht, denn sie besitzen ebenfalls zwei ähnliche Zustände:

 

• Regenerativer Zustand                         

• Defensiver Zustand

 

Betrachten wir diese zwei Zustände genauer:

 

• Regenerativer Zustand

Dies ist der natürliche Zustand Deiner Zellen. In diesem Zustand führen Deine Zellen die elektromagnetischen und biochemischen Prozesse aus, auf die sie spezialisiert sind. Das bedeutet, Deine Zellen befinden sich in ihrem optimalen Zustand, führen dabei alle ihre Funktionen ohne Störung aus und regenerieren bzw. reparieren Deinen Körper.

 

• Defensiver Zustand

Der defensive Zustand ist Dein Überlebensinstinkt, ein Urinstinkt, den Dir die Natur gegeben hat. Alles in der Natur strebt nach Leben bzw. nach Über-leben. Das gilt auch für Deine Zellen und der defensive Zustand ist wiederum ihr Überlebensinstinkt. Wenn Deine Zellen in diesem Zustand sind, stellen sie ihren regenerativen Zustand ein, da sie sich ausschließlich dem Überleben (Kampf und Verteidigung) widmen: d.h. alle Prozesse werden zu diesem Zweck ausgerichtet.

 

Dieses Ur-Programm stammt aus der Frühform des Lebens: bereits die ersten einzelligen Lebensformen strebten nach Überleben, ansonsten hätte sich vermutlich kein Leben entwickeln können. Irgendwann erkannten diese einzelligen Lebensformen, dass sie ihre Überlebenschancen in einem Zellverbund, d.h. in mehrzelligen Lebensformen, erhöhen würden. Dadurch bildeten sich die ersten weiterentwickelten Lebensformen aus mehreren Zellen, und am Ende dieses Entwicklungsprozesses stehst Du!

Es geht ums Überleben!

Was Du als Mensch auf der geistigen Ebene als Überlebensinstinkt wahrnimmst, ist auf Zellebene der Überlebensinstinkt Deiner Zellen: der defensive Zustand. Der Grund weshalb sich der Überlebensinstinkt der Zelle auf den Menschen übertragen hat ist einerseits, dass Zellen diesen Überlebensmechanismus besitzen. Du bist genaugenommen nichts anderes als ein Verbund von Milliarden von Zellen, die alle überleben wollen!

Andererseits hat der Mensch diesen Urinstinkt irgendwann intellektualisiert, indem er zu der Erkenntnis kam, dass es keinen Sinn ergibt am Lagerfeuer zu sitzen und die zuvor erlegte Nahrung zu verdauen, d.h. im regenerativen Zustand zu bleiben, wenn er von einem 5 Tonnen Mammut angegriffen wird. Es wäre sinnlos, den Prozess der Regeneration fortzuführen, wenn man in 5 Sekunden tot ist!

Um in solchen Situationen zu überleben bzw. die Überlebenschancen zu er-höhen, werden alle verfügbaren Reserven mobilisiert, indem der defensive Zustand aktiviert wird. Das bedeutet, alle gespeicherte Energie des Zellverbunds wird nur zum Zweck eines Kampfes zur Verfügung gestellt, denn das nackte Überleben steht im Vordergrund.

 

Dabei kann Kampf auch Flucht oder Verteidigung bedeuten: bei einer Bedrohung durch einen Mammut käme es vermutlich zu einer Flucht, bei einem Angriff durch ein wesentlich ungefährlicheres Tier oder einen Menschen könnte es anstelle einer Flucht auch zu einem Kampf oder einer Form der Verteidigung kommen. In allen Fällen ist es jedoch ein Kampf um das Leben! Prinzipiell wird der defensive Zustand daher immer dann aktiviert, wenn Du eine potentiell (lebens-)bedrohliche Situation wahrnimmst.

Schutz vor inneren und äußeren Gefahren

Du kannst diesen Schutzmechanismus auch als Schutz vor inneren und äußeren Gefahren betrachten: Der Schutzmechanismus vor inneren Gefahren ist Dein Immunsystem bzw. die Funktion Deiner Zellen bei der Regeneration Deines Körpers und beim Abbau von inneren Gefahren, wie z.B. Viren, Bakterien und Giften. Der Schutzmechanismus vor äußeren Gefahren ist Dein Körper als ganzes, der es Dir aufgrund seiner Anatomie praktisch erlaubt zu kämpfen, zu flüchten oder sich zu verteidigen, um sich (und Dich!) zu retten.

Für Deinen Körper bzw. für Deine Wahrnehmung ist es egal, von was Du angegriffen wirst oder ob eine Naturgefahr besteht. Gefährliche Situationen bedeuten potentielle Lebensgefahr, und dass erzeugt Angst. Ebenso ist es egal, ob Du das Gift einer Riesenspinne oder das einer giftigen Beere in Deinem Blut hast: beides bedeutet Lebensgefahr! Gefahr ist Gefahr, und Angst ist Angst, egal was der Auslöser sein mag!

Angst wird jedoch immer zu einem Abfall Deiner Leistungsfähigkeit führen, und um in solchen Situationen die Überlebenschance zu maximieren, besitzt Du bzw. Deine Zellen den defensiven Zustand. Dieser ermöglicht es Dir, bei einer Wahrnehmung, die zu einem Leistungsabfall führt dennoch Leistungsreserven für einen Überlebenskampf zur Verfügung zu haben.

Allerdings gilt es zu beachten: Deine Reserven sind begrenzt!

Es kann nur einen Zustand geben

Viel entscheidender als die Funktion des defensiven Zustands ist die Tatsache, dass Deine Zellen nicht im regenerativen Zustand sein können wenn Du Dich im defensiven Zustand befindest! Selbst wenn Du vermutlich noch nie an einem Lagerfeuer von einem 5 Tonnen Mammut angegriffen wurdest, konntest Du Deinen defensiven Zustand mit Sicherheit dennoch schon mal in der einen oder anderen Form erleben, als Du in eine Situation geraten bist, die potentiell (lebens-) gefährlich war. Sicherlich kennst Du solche Momente: ein beinah Unfall, die berühmte Schrecksekunde oder eine sonstige potentiell (lebens-) bedrohliche bzw. gefährliche Situation.

Der Ablauf ist stets gleich: Du kommst überraschend in eine Notsituation und reagierst entsprechend darauf, d.h. Deine Zellen, Dein gesamter Körper, gehen sofort automatisch in den defensiven Zustand. Du handelst instinktiv, indem Du flüchtest, kämpfst oder Dich verteidigst. Flucht kann bedeuten, dass Du in irgendeiner Weise ausweichst oder erschreckst. Kampf kann bedeuten, dass Du Dich festhältst oder etwas festhältst, und Verteidigung kann bedeuten, dass Du Dich in gewisser Weise wehrst (auch geistig!).

Interessant ist, was passiert, wenn diese Situation vorbei ist: Du fühlst Dich erschöpft! Je dramatischer oder bedrohlicher die Situation, desto erschöpfter bist Du! Das ist der Zustand, den wir auch als Schock kennen. Dir wurde gerade Deine gesamte Energie entzogen und Dein Körper braucht einen Augenblick, um sich wieder zu stabilisieren. Sobald Du erkennst, dass die Gefahr vorbei ist, können Deine Zellen wieder in ihren normalen regenerativen Zustand zurückkehren.

Lebensgefahr früher und heute

Entscheidend ist Folgendes: im Laufe der Jahrtausende haben wir einen Lebensstil entwickelt, in dem Lebensgefahr durch einen Mammutangriff nicht mehr all zu häufig vorkommt. Im Allgemeinen sind solche Gefahren den Bedrohungen unser modernen, zivilisierten Welt, wie z.B. Unfällen, Verbrechen oder Krankheiten gewichen. Daher wäre es logisch anzunehmen, dass sich der defensive Zustand unserer Zellen nur in solchen Momenten akuter (Lebens-)Bedrohung einschaltet.

Leider ist dies ein Irrtum. Früher bestand Lebensgefahr wenn uns ein Mammut angriff oder uns eine Naturgefahr bedrohte. Wie sieht es denn heute aus? Wann besteht denn heute noch Lebensgefahr? Die Antwort lautet: fast immer!

Wie kann das sein? Ganz einfach: wir Menschen haben es fertiggebracht, Mammuts mit banalen Dingen zu ersetzen. Überlege doch mal, wann ein Mensch in der modernen zivilisierten Welt außer bei einem drohenden Unfall oder Verbrechen sonst noch Angst um sein Leben bekommen könnte?

Fangen wir mit unserer Arbeitswelt an: Deine Arbeit ist das, womit Du Deinen Lebensunterhalt verdienst. Ohne sie besteht akute Gefahr, denn Du wärst nicht mehr in der Lage Dein Leben zu bestreiten. Darum ist Deine Arbeit im Zweifelsfall für Dich lebenswichtig. Da sich Dein Leben praktisch um Deine Arbeit dreht bzw. vom Geld abhängt, das Du durch sie verdienst, besitzt Du automatisch die Angst Deine Arbeit zu verlieren. Diese Angst spürst Du eventuell nicht sehr intensiv, sie ist aber da. Selbst wenn sie noch so minimal ist, wird sie Dich beeinflussen.

Auch wenn Du behauptest, Du hättest keine Angst davor Deine Arbeit zu verlieren, wird diese Angst jedoch spätestens dann auftauchen, wenn Du eine Wahrnehmung machst, die in irgendeiner Form eine Gefährdung Deiner Arbeit signalisiert.

Wenn Du genug Geld besitzt und abgesichert bist, wird sich dieselbe Angst spätestens dann einschleichen, wenn Du eine Wahrnehmung machst, die eine Gefährdung Deines Vermögens signalisiert. Egal wie, das Problem ist immer, dass Angst Dich in den defensiven Zustand versetzt. Das dramatische dabei ist: es geschieht meistens so subtil, dass Du es nicht wahrnimmst.

Was wir früher als Lebensgefahr wahrgenommen haben, waren meistens körperlich lebensbedrohliche Situationen. Heute ist das anders. Wir nehmen Situationen als lebensbedrohlich wahr, allerdings nehmen wir in diesem Moment keine unmittelbare körperliche Lebensbedrohung wahr, und darin liegt der Unterschied: der defensive Zustand ist zwar aktiv, da Du jedoch keine akute Lebensgefahr wahrnimmst, kommt es zu einer anderen Reaktion als Kampf, Flucht oder Verteidigung.  Dein Schutzmechanismus ist irritiert und die gespeicherte Energiereserve wird in etwas anderes umgewandelt, da Du sie nicht nutzt: es kommt zu Stress.

Dein Ur-Programm interpretiert die Situation als Bedrohung und der defensive Zustand Deiner Zellen wird ausgelöst. Da jedoch jegliche Wahrnehmung einer direkten körperlichen Bedrohung fehlt und Du nicht kämpfst oder flüchtest, entsteht Stress. Die körperliche Bedrohung ist in unserer heutigen Welt mit all ihren komplexen Zusammenhängen einer geistigen Bedrohung gewichen. Der defensive Zustand ist jedoch auf das Überleben einer körperlichen Bedrohung ausgelegt!

Wie Du in „Lebensgefahr“ gerätst

Was das bedeutet, und wie schnell und unbemerkt der defensive Zustand aktiviert werden kann, zeigt Dir folgendes Gedankenspiel: stelle Dir vor, Du erhältst eine Information, die eine Gefährdung Deiner Arbeit oder den Verlust Deines Vermögens beinhaltet, und beobachte dabei, wie Du Dich fühlst. Mit solch einer Information wird Dein Unterbewusstsein automatisch und un(ter)bewusst eine (lebens-)bedrohliche Gefahr verbinden. Du wirst es bewusst kaum merken, denn der Prozess läuft un(ter)bewusst und automatisch ab. Daher nimmst Du keine offensichtliche oder unmittelbare Bedrohung Deines Lebens wahr.

Was Du jedoch spüren wirst, ist dass solch eine Information bei Dir Stress erzeugt. Dadurch kannst Du die Funktion des defensiven Zustands gut nachvollziehen, denn ich bin mir sicher, Du hast in Deinem Leben bereits die eine oder andere Information erhalten, die bei Dir sofort Stress erzeugt hat!

Betrachte ein paar Beispiele:

Eine Botschaft, die eine Gefährdung Deines Arbeitsplatzes andeutet, könnte z.B. die Nachricht sein, dass es in Deiner Branche zu Arbeitsplatzkürzungen kommt. Diese Information beinhaltet, dass Dein Arbeitsplatz von einer eventuellen Kürzung betroffen sein könnte. Diese Wahrnehmung interpretiert Dein Unterbewusstsein als Bedrohung, denn der Verlust Deiner Einnahmequelle bedeutet in unserer Gesellschaft eine Form der Lebensgefahr bzw. stellt einen potentiellen Angriff dar. Allerdings ist es ein Angriff ohne direkte körperliche Bedrohung!

Die dabei erlebten Gefühle werden vielleicht ähnlich wie bei einem Angriff durch einen 5 Tonen Mammut sein, wenn auch nicht so intensiv, da keine körperliche Bedrohung und daher keine unmittelbare Notwendigkeit für eine Flucht, einen Kampf oder eine Verteidigung besteht. Allerdings gilt: Angst ist Angst! Daher spielt es keine Rolle, wie groß die Angst ist. Wo sie besteht, kann nichts anderes bestehen!

Dasselbe gilt für eine Wahrnehmung oder Information, die den Verlust Deines Vermögens andeutet: auch in diesem Fall greift derselbe Mechanismus, denn der Verlust Deines Vermögens gefährdet Deine Überlebensfähigkeit. Auch für Deine Gesundheit gilt Dasselbe: eine Botschaft oder Information, die den Verlust Deiner Gesundheit andeutet, wird den defensiven Zustand ebenfalls auslösen, denn logischerweise ist Deine Gesundheit die Grundlage Deiner Überlebensfähigkeit.

In der heutigen Zeit wirkt unsere Umwelt mit sehr subtilen Botschaften auf uns ein. Problematisch dabei ist, dass diese Botschaften häufig bedrohliche Verlust-Gefahr Information enthalten. Diese nehmen wir un(ter)bewusst wahr und interpretieren sie un(ter)bewusst als Angriff. Das führt dazu, dass die Menschen tatsächlich fast schon dauerhaft im Zustand der Angst sind, was sich wiederum durch Stress ausdrückt.

Warum dauerhaft? Weil es nicht erst zu einer bewussten Wahrnehmung einer Bedrohung kommen muss: zum einen entsteht die Angst automatisch un(ter)bewusst, zum anderen wird sie zusätzlich durch bewusst und un(ter)bewusst wahrgenommene Information erzeugt!

Wenn Du eine neue Arbeit annimmst, entsteht un(ter)bewusst die Angst, diese wieder zu verlieren, und subtile, un(ter)bewusste Verlust-Gefahr Wahrnehmungen verstärken sie.

Wenn Du ein Vermögen anhäufst, entsteht damit un(ter)bewusst die Angst es wieder zu verlieren, und subtile, un(ter)bewusste Verlust-Gefahr Wahrnehmungen verstärken sie.

Wenn Du gesund bist, besitzt Du dennoch un(ter)bewusst die Angst, Deine Gesundheit zu verlieren, und subtile, un(ter)bewusste Verlust-Gefahr Wahrnehmungen verstärken sie.

Kennst Du das Gefühl, wenn Du Dir etwas besonders wertvolles kaufst? Dies könnte ein schönes neues Auto oder eine teure Uhr sein. Automatisch hast Du Angst davor, das Auto könnte einen Kratzer abbekommen oder die Uhr könnte verloren gehen. Wenn Du der Meinung bist, dass Du Dir mit dem Kauf schöner Dinge etwas Gutes tust, kaufst Du Dir damit allerdings unter Umständen auch Angst ein – ohne es zu merken. Dies gilt natürlich nur, wenn Du nicht um diese Zusammenhänge weißt und daher nicht merkst, wie die Angst sich einschleicht.

Wenn man etwas erhält, hat man leider auch häufig die Angst es wieder zu verlieren, und dass gilt nicht nur für Dinge, die man sich kauft! Diese automatisch entstehende Angst wird dann durch die vielen subtilen Botschaften, die einen möglichen Verlust von Arbeit, Besitz, Gesundheit oder Menschen suggerieren, verstärkt. All dies geschieht un(ter)bewusst! Als Folge haben wir dann oft eine un(ter)bewusste Angst davor, eine Wahrnehmung zu machen, die Angst auslösen könnte: das ist die völlig irrationale Angst vor der Angst. Man hat Angst und versteht nicht warum bzw. kann keine genaue Ursache ausmachen.

Wie subtil sich Angst in Dein Denken einschleichen kann, zeigen Dir folgende Beispiele:

Denke z.B. an den Gang zum Briefkasten: hier lauert die un(ter)bewusste Angst einen unangenehmen Brief zu erhalten. Beim Durchsehen der Post könnte die Angst durch eine einfache Rechnung hervorgerufen werden, weil Du Dir eventuell Sorgen machst, ob Du sie zahlen kannst oder ob Du auch zukünftig in der Lage sein wirst sie zu zahlen.

Wenn Du in den Nachrichten siehst, dass die Mieten erhöht werden, wird das die un(ter)bewusste Angst auslösen, dass Du auch davon betroffen sein könntest und vielleicht irgendwann Deine Miete nicht mehr zahlen kannst.

Wenn unerwartete Kosten auftreten, z.B. im Fall einer Krankheit, für die Reparatur Deines Autos oder weil Deine Waschmaschine pünktlich nach Ablauf der Garantiezeit ihren Geist aufgegeben hat, könnte dadurch Angst auftauchen: die Angst das alles bezahlen zu können.

Wenn Du in der Zeitung liest, dass wieder irgendein Virus im Umlauf ist, das man festgestellt hat, dass Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren, oder dass diese und jene Modekrankheit sich immer mehr ausweiten, wird all dies Angst erzeugen: die un(ter)bewusste Angst, dass es auch Dich treffen könnte.

Wenn Du die heutzutage permanent und überall kursierenden Botschaften über die allgegenwärtige Gefahr des Terrorismus wahrnimmst, wird das Angst auslösen: der Terror kann überall zuschlagen und Du bist nirgendwo mehr sicher!

Wen wundert es dann, dass Angst ein dominanter und allgegenwärtiger Faktor in unserem Leben ist?

Lebensgefahr morgens im Büro?

Es wird noch viel subtiler: wenn man sich Morgens im Büro an einen Computer setzt und diesen einschaltet, wird dies un(ter)bewusst bereits als lebensbedrohliche Situation wahrgenommen. Wie kann das sein? Jeder von uns kennt die Situation, in der man etwas sehr wichtiges an einem Computer gemacht hat und plötzlich war alles weg! Es kam zu einem Absturz oder das Speichern wurde vergessen und die Arbeit war weg. Sollte Dir so etwas bei Deiner Arbeit passieren, könnte Dich das unter Umständen deinen Arbeitsplatz kosten. Daher wird diese Situation von Deinem Unterbewusstsein als lebensbedrohlich interpretiert, denn die Gefahr, dass das nochmal passiert, droht jedes Mal, wenn Du Dich an einen Computer setzt!

Denke mal an dein Handy: wenn es mal kurz weg ist bekommst Du unter Umständen bereits eine leichte Form der Panik. Selbst wenn es direkt neben Dir liegt, hast Du un(ter)bewusst Angst davor eventuell etwas zu verpassen, wenn Du mal keinen Empfang hast oder Dein Akku leer ist. Daher schauen so viele Menschen permanent auf ihr Handy, da sie Angst haben, etwas zu verpassen! Etwas zu verpassen bedeutet Bedrohung: wir fürchten, dass wir einen Nachteil erleiden, wenn wir eine Information verpassen – nicht up to date sind.

Diese Beispiele zeigen Dir, wie subtil die Prozesse ablaufen und weshalb Du sie vielleicht nicht immer bemerkst. Allerdings befindest Dich eventuell häufig im un(ter)bewussten Zustand der Lebensgefahr, d.h. Du befindest Dich auf Zellebene im defensiven Zustand.  Als Folge können sich Deine Zellen nicht in ihrem natürlichen regenerativen Zustand befinden

In diesem Fall lebst Du auf Reserve bzw. auf der Mobilisierung von allem was gespeichert ist, und dass bedeutet Stress. Du lebst im Überlebensmodus. Das Problem dabei ist nicht nur die Angst an sich, die Dich all Deiner Energie beraubt, sondern die Tatsache, dass Stress extrem schädliche biochemische Prozesse in Deinem Körper auslöst bzw. ermöglicht.

Wenn Du nicht im regenerativen Zustand bist, kann Dein Körper schädliche Toxine (Gifte) nicht abbauen und Nährstoffe nicht richtig verarbeiten. Diese Prozesse werden dann stark eingeschränkt, wenn nicht sogar eingestellt. Jetzt bedenke Folgendes: zwei der Hauptursachen für Zellensterben sind Mangel und Vergiftung! Sogar innerhalb der konventionellen Medizin ist Stress mittlerweile als einer der führenden Krankheitsverursacher anerkannt. Tatsächlich gilt Stress weltweit als Krankmacher Nr. 1.

Lebensgefahr in der Freizeit

Wenn Du glaubst, all diese Probleme und Gefahren beziehen sich nur auf Deine Arbeit, Dein Geld oder Deine Gesundheit, und in Deiner Freizeit kannst Du dann regenerieren, solltest Du diesen Bereich Deines Lebens etwas genauer betrachten. Auch in diesem Lebensbereich machst Du Wahrnehmungen, die Dich un(ter)bewusst in den defensiven Zustand versetzen.

Beispiele? Besitzt Du den neusten Sportwagen oder SUV? Lebst Du in einer Designerwohnung? Besitzt Du Eigentum? Trägst Du die aktuelle Mode? Verkehrst Du in den angesagten Restaurants? Besitzt Du einen tollen Körper? Hast Du einen attraktiven Partner? Bist Du attraktiv und erfolgreich?

Solche Fragen bekommst Du häufig un(ter)bewusst gestellt, wenn Du Dich unserer modernen Medienlandschaft aussetzt. Das Problem ist, dass solche Wahrnehmungen, selbst wenn Du sie nicht bewusst wahrnimmst, Dich in den defensiven Zustand versetzen. Sie suggerieren Dir, dass wenn es nicht so ist, Du irgendetwas falsch gemacht hast bzw. etwas mit Dir nicht stimmt.

Du hast es nicht geschafft und somit stellt sich die Frage, ob Du in dieser Gesellschaft überlebensfähig bist. Dir wird suggeriert, dass Du anders bist und Anders-Sein wird in unserer Gesellschaft als Schwäche interpretiert. Hier kommt Dein Überlebensinstinkt wieder ins Spiel: nur die Stärksten werden überleben!

Dieser Teil Deines Überlebensinstinkt basiert darauf, dass zu Frühzeiten des Menschen eine Gruppe immer nur so stark war, wie ihr schwächstes Mitglied. Das Überleben einer Gruppe mit schwachen Mitgliedern war geringer als das einer Gruppe mit starken Mitgliedern.

Was glaubst Du, weshalb die Menschen, allen voran Männer als Verteidiger der Gruppe, so viel Energie in die Präsentation ihrer Stärke, Macht oder Besitztümer investieren? Es ist die zeitgemäße Interpretation ihres Überlebensinstinkts. Warum müssen sich Männer bei jeder Gelegenheit prügeln, ein Rennen fahren oder sich beweisen, wer Der stärkste ist? Weil sie Angst haben zu den Schwachen gezählt zu werden.

Bei Frauen kann man dieses Phänomen deutlich seltener beobachten, denn sie gelten nicht als Beschützer der Gruppe. In diesem Fall wird Angst nicht über die Demonstration von Stärke ausgedrückt, sondern über Manipulation, Kontrolle und Demonstration von Wohlstand. Auch das ist eine zeitgemäße Interpretation des Überlebensinstinkts: als die Männer zu Urzeiten bei der Jagt waren, mussten die Frauen die Gruppe zusammenhalten und verteidigen. Dies gelang durch Geschick, List und die Demonstration von Wohlstand, denn Wohlstand signalisierte einen starken Mann.

Dein Überlebensinstinkt soll Dich zwar schützen, allerdings sorgt er in der heutigen Welt oft dafür, dass Du Dich im defensiven Zustand befindest, da Du Angst davor hast, nicht überlebensfähig zu sein bzw. zu den schwachen Mitgliedern der Gesellschaft (Gruppe) zu zählen. Wenn Du diese Tatsachen praktisch nachvollziehen möchtest, gehe auf die Straße und beobachte die Menschen. Eigentlich fehlt es ihnen an nichts, dennoch sind viele im Stress und verhalten sich genau so, als wäre ein 5 Tonnen Mammut hinter ihnen her!

Selbst dort wo die Menschen eigentlich entspannt und zufrieden sein müssten kannst Du beobachten, wie sie sich gegenseitig beweisen müssen, wer der Stärkste ist. Da sie dadurch permanent unter Stress stehen, weil sie instinktiv glauben angegriffen zu werden, gehen sie bei jeder Kleinigkeit sofort in die Luft. Gehe mal in einen Supermarkt, einem Ort, an dem ein Überfluss besteht, den sich viele Menschen auf dieser Erde kaum vorstellen können und schaue Dir die Reaktionen an, wenn die Schlange an der Kasse länger als 5 Kunden wird.

Probiere mal zur Hauptverkehrszeit das Reißverschlussverfahren aus oder versuche auf einer belebten Straße aus einer Einfahrt zu kommen. Du wirst schnell merken, wie aggressiv und gestresst die Menschen sind. Da sie sich permanent gegenseitig zeigen müssen, wer der Stärkste ist und wer die Kontrolle hat. Das tun sie nur, weil sie Angst davor haben, zu den Schwachen zu gehören. Wie sollte es auch anders sein, wenn man sich permanent im defensiven Zustand befindet? Die Menschen laufen oftmals auf Reserve, sind nahezu permanent im Stress, und Stress bedeutet Angst! Genaugenommen Todesangst!

Die Menschen befinden sich durch die mentale Last von Arbeits-, Privat- und Gesellschaftsleben am Rande der mentalen Überlastung. Hinzu kommt noch etwas: bisher lebten wir Menschen Jahrtausende in einer analogen Welt. Jetzt ist die Welt digital und wir müssen erst noch lernen mit der Informationsflut des digitalen Zeitalters klarzukommen. Dabei sind wir noch nicht mal mit der Informationsflut des analogen Zeitalters zurechtgekommen! Daher wird sich die Verbreitung von Angst durch das digitale Zeitalter noch weiter erhöhen.

Regenration

Dramatisiert wird die Situation, da wir kaum noch eine mentale Regeneration haben. Wir sind ständig mit etwas beschäftigt und werden laufend medial mit Information bombardiert. Das ist ein Problem für unseren Verstand und diese Überlastung treibt viele Menschen in einen stillen mentalen Zusammenbruch. Zu dieser mentalen Überlastung kommt noch die körperliche Überlastung hinzu, da sich unsere Körper fast permanent im defensiven Zustand befinden und daher nicht im regenerativen Zustand sind. Das hat zur Folge, dass wir uns nicht nur mental sondern auch körperlich zielstrebig auf den Kollaps zubewegen. Und dabei ist die Tatsache, dass wir mit unseren Körpern alles andere als vorsorglich umgehen noch nicht eingerechnet!

Es gab noch nie eine Zeit, in der es mehr Wohlstand, Bequemlichkeit, Wissen und hilfreiche Technik gab, wie Heute. Dennoch gab es noch nie eine Zeit, in der so viele Menschen unter psychischen und psychosomatischen Krankheiten gelitten haben. Jetzt frage Dich, nach all dem was Du bis hier hin gelesen hast: wundert Dich das alles auch nur im Geringsten? Weder Dein Körper noch Dein Verstand können Angst und Stress dauerhaft aushalten. Dabei ist es einfach all dem zu entgehen, wenn Du logisch denkst und Dir ein wenig Wissen über Deinen Verstand und Körper aneignest. In unserem Glauben alles zu wissen, benutzen wir etwas, von dem wir nicht wissen, wie es funktioniert. Unseren Verstand. Dann wundern wir uns, wenn Störungen auftauchen. Genau genommen, benutzen die Meisten von uns etwas, über dessen Funktion wir weniger wissen, als über die Funktion unserer Smartphones.

Das ist mit gesundem Menschenverstand nicht zu erklären!

Wir machen uns leider selten die Mühe herauszufinden, wie unser Denken tatsächlich funktioniert und welche Folgen es hat. Das liegt daran, dass wir dieser Eigenschaft keine besondere Wichtigkeit und Wirkung zuschreiben.

Das liegt daran, das wir nie eine praktisch umsetzbare Gebrauchsanweisung für unseren Verstand erhalten haben. Man erklärt uns immer nur, was wir denken sollen, aber nicht, wie denken funktioniert! Ein gewaltiger Unterschied!

Fazit

Wie Du siehst, findet in Deinem Körper und Geist einiges statt, von dem Du vielleicht noch nichts wusstest! Es lohnt sich, den Geheimnissen unseres Körpers und Geistes auf den Grund zu gehen, denn ihnen können wir eine Menge Fähigkeiten entlocken, die unser Leben besser machen! Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese wenig behandelten Themen zu erforschen und hier darüber zu berichten. Schau also mal in die anderen Artikel rein und komm regelmäßig vorbei!

 

 

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Artikel Quellen:

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